Was kommt nach der Landesgartenschau?

Nach viel Arbeit, ehrenamtlichen Engagement und einem kurzen Zittern, hat die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort im vergangenen Jahr ihr würdiges Ende gefunden. Doch wie geht es jetzt eigentlich mit dem Gelände weiter? Was bleibt von der LaGa und was kommt Neues?

 

Ein mutiger Schritt: Landesgartenschau trotz(t) Corona

Starten oder ins nächste Jahr verschieben? Das war die Frage, die sich im Frühjahr 2020 nicht nur in Kamp-Lintfort gestellt hat, sondern die bundesweit im Zusammenhang mit jeder Gartenschau diskutiert wurde. Am Ende ging nur die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort in Deutschland an den Start. Ein mutiger Schritt, doch vor allem auch der Verdienst des kompetenten Teams der Landesgartenschau GmbH und der Stadtverwaltung rund um unseren Bürgermeister Christoph Landscheidt.
Eine richtige Entscheidung, denn die Landesgartenschau bot vielen Menschen während der eine willkommene Abwechslung. 453.907 Besucher konnten so an insgesamt 173 Tagen in unsere schöne Stadt gelockt werden. Ein voller Erfolg, den so am Anfang des Jahres wahrscheinlich kaum jemand erwartet hätte!

Was wird aus dem Zechenpark?

Der für die Landesgartenschau angelegte Zechenpark, bleibt den Bürgerinnen und Bürgern erhalten und soll zudem künftig Besucher nach Kamp-Lintfort locken. Ebenfalls erhalten bleibt auch der sich auf dem Gelände befindliche Spielplatz, der Kalisto-Streichelzoo, sowie die Möglichkeit den Förderturm zu befahren. Letzteres vor allem dank des ehrenamtlichen Engagements der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition.

Bergbau in Kamp-Lintfort: Die Vergangenheit lebt mit dem Neuen weiter

Kamp-Lintfort wäre in seiner heutigen Form ohne den Bergbau kaum denkbar. Hätte es 1912 den Beginn der Kohleförderung durch die Zeche Friedrich-Heinrich nicht gegeben, wäre unsere Stadt heute wahrscheinlich allenfalls eine kleinere Gemeinde rund um den heutigen Stadtteil Kamp. Diese Geschichte unserer Stadt lebt heute in vielen Kamp-Lintforter Familien fort. Doch auch wenn der Bergbau 2012 in Kamp-Lintfort sein Ende fand, so soll die mit ihm verbundene Geschichte und Tradition weiterhin am Leben erhalten werden. In dem im Dezember 2020 vom Haupt- und Finanzausschuss beschlossenen Tourismuskonzept nimmt die Bergbautradition in unserer Stadt eine zentrale Rolle ein. Angebote des Zentrums für Bergbautradition wie etwa der Besuch des Lehrstollens oder des Hauses des Bergmanns, sollen ein Gefühl dafür geben, wie der Bergbau unsere Stadt und die Menschen, die hier leben, geprägt hat. Gepaart mit dem sich entwickelnden Zechengelände wird hier ein Zusammenspiel aus Vergangenheit und Zukunft entstehen, das den erfolgreichen Strukturwandel unserer Stadt stolz hervorhebt.

Wohnen im neuen Stadtteil Friedrich-Heinrich

Die Landesgartenschau macht nur den Anfang bei der Entwicklung des Zechengeländes. Zukünftig soll auf diesem riesigen Areal ein vollkommen neuer Stadtteil entstehen, der Menschen unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen von jung bis alt als Zuhause dient. Mit dem bereits im Jahre 2019 vom Stadtrat beschlossenen Rahmenplan wurde der Grundstein für die bauliche Nachnutzung des Zechengeländes gesetzt.
Weiterer Meilenstein im Dezember 2020: Mit dem Geschäftsführer von Mo-Studio Oliver Bloch konnte ein erster Investor für das Gelände gefunden werden, der zukünftig die Entwicklung des Areals zwischen Quartiersplatz und Schirrhof ansprechend umsetzen möchte.

Was bleibt…

Der Aufbruch unserer Stadt durch die Landesgartenschau geht in Zukunft weiter. Die Parkanlage bleibt ebenso erhalten, wie einige damit verbundene Attraktionen. Die Entstehung eines vollkommen neuen Stadtteils wird zukünftig vielen Menschen ein neues Zuhause bieten und dabei von betreutem Wohnen, über günstigen Mietwohnraum bis hin zu neuem Eigentum einer breiten Masse etwas zu bieten haben. Der Tourismus in Kamp-Lintfort wird auch in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden und dabei bleibt für alle die Bergbautradition unserer Stadt lebendig.