Für Aufregung und Verunsicherung sorgte in der letzten Woche die Meldung, die Stadt wolle sich künftig mit den größtenteils ungenehmigten Anbauten in der Altsiedlung befassen. Dabei ist dies vor allem für Betroffene eine gute Nachricht.
Darum geht’s:
Die Altsiedlung stellt mit ihren teils über 100 Jahre alten Wohnhäusern ein besonderes Kleinod unserer Heimat dar, dessen Strahlkraft auch weit über unsere Stadtgrenzen hinaus reicht. Wie so oft bei alten Gebäuden entspricht die vorhandene Wohnfläche jedoch oftmals nicht mehr heutigen Standards, ist zu klein und stellt vor allem Familien vor Herausforderungen. Aus nachvollziehbaren Gründen kam es der Vergangenheit daher immer wieder zu rückwärtigen Anbauten vor allem in Form von Terrassenüberdachungen, welche in den seltensten Fällen jedoch mit dem Bauordnungsamt abgestimmt und somit nicht auch genehmigt wurden. Hinzu kommt, dass Käuferinnen und Käufer solcher Immobilien über den rechtswidrigen Ausbau ihres neuen Heimes nicht informiert wurden. Von möglichen rechtlichen Konsequenzen werden sie häufig überrascht und auch vor finanziellen Problemen gestellt.
Änderung des Bebauungsplans soll nun Abhilfe schaffen:
Da auch die Stadtverwaltung sich der oben genannten Problematik bewusst ist, wurden nun Änderungen der Bebauungspläne LIN 101 und LIN 144 durch den Stadtentwicklungsausschuss auf den Weg gebracht. Hinter den sehr bürokratisch anmutenden Namen verbirgt sich die Absicht durch einen Kompromiss den Anwohnerinnen und Anwohnern mögliche Rückbauten und Rechtsstreite zu ersparen und einen Großteil der vorhandenen Anbauten nachträglich rechtlich abzusichern. So sollen Terrassenüberdachungen in der Altsiedlung künftig bis zu 5 Meter außerhalb des Baufeldes errichtet werden können. Eine derartige Anpassung des Bebauungsplanes würde allein über 200 Haushalten in der Altsiedlung somit künftig einen Rückbau ersparen.
Ausführliche Informationen zur Änderung der beiden Bebauungspläne können hier nachgelesen werden: